Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Mai um 2,4 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Das teilte am Mittwoch das Statistische Bundesamt in Wiesbaden nach einer ersten Schätzung mit. Die Inflationsrate im April hatte bei 2,2 Prozent gelegen.
Die Preise für Nahrungsmittel stiegen den Angaben zufolge unterdurchschnittlich um 0,6 Prozent im Jahresvergleich. Die Preise für Energie sanken sogar um 1,1 Prozent im Vergleich zum Mai 2023, obwohl die Mehrwertsteuer für Gas und Fernwärme im April von sieben auf 19 Prozent gestiegen war. Dienstleistungen dagegen wurden im Mai deutlich teurer, die Preise stiegen um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die so genannte Kerninflation, lag bei 3,0 Prozent. Die endgültigen Ergebnisse veröffentlicht das Statistikamt am 12. Juni.
Seit Dezember war die Inflationsrate in Deutschland gesunken, nun stieg sie wieder an. Interessant ist das auch vor dem Hintergrund der anstehenden Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Eine erste Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte wird erwartet, wie es dann weiter geht, ist aber völlig offen. Die EZB betonte wiederholt, datenbasiert entscheiden zu wollen.