Gesundheit: Deutliche Zunahme von Lungenkrebs in Schleswig-Holstein

Rauchen erhöht das Risiko für Lungenkrebs deutlich. Die Zahl der Fälle in Schleswig-Holstein hat in den vergangenen zehn Jahren stark zugenommen. Frauen trifft die Entwicklung besonders.

Die Zahl der Menschen mit einer Lungenkrebs-Erkrankung in Schleswig-Holstein hat stark zugenommen. Bei Frauen ist die Entwicklung deutlich schlechter als bei Männern, wie aus einer Analyse des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung hervorgeht. 2022 erhielten rund 3800 Frauen im nördlichsten Bundesland die Diagnose Lungenkrebs, wie die Krankenversicherung Barmer am Mittwoch zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai mitteilte. Im Vergleich zu 2012 sei das ein Zuwachs von mehr als 50 Prozent. Der Anstieg der Fälle bei Männern war im selben Zeitraum mit rund 25 Prozent auf 4300 geringer.

Experten führen die steigenden Zahlen nach Angaben der Barmer auf veränderte Rauchgewohnheiten zurück. Während der Raucheranteil bei Männern seit längerer Zeit stagniere, steige er bei Frauen kontinuierlich an. „Das veränderte Rauchverhalten in den vergangenen Jahrzehnten wird durch die steigenden Lungenkrebsdiagnosen jetzt sichtbar. Rauchen ist weiterhin der wichtigste Risikofaktor für Lungenkrebs„, sagte der Landesgeschäftsführer der Barmer Schleswig-Holstein, Bernd Hillebrandt.

Da erste Symptome wie chronischer Husten, eine pfeifende Atmung, Heiserkeit und Abgeschlagenheit eher unspezifisch seien, werde Lungenkrebs häufig erst spät entdeckt. Dies sei fatal, denn Lungenkrebs sei eine besonders aggressive Krebsform mit hohem Sterberisiko.

Um Lungenkrebs frühzeitig zu erkennen, sollen starke Raucher im Alter von 50 bis 75 Jahren nach einer aktuellen Verordnung des Bundesumweltministeriums eine Niedrigdosis-Computertomographie in Anspruch nehmen dürfen. Wie diese Früherkennungsuntersuchung Kassenleistung werde, müsse der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken noch entscheiden. „Besser als auf Früherkennung zu hoffen, ist mit dem Rauchen aufzuhören oder am besten gar nicht anzufangen“, sagte Hillebrandt.