Außenministerin Baerbock fordert, die Demokratie und Freiheit zu verteidigen. Sie wirbt für die Teilnahme an der Europawahl – und zieht einen ungewöhnlichen Vergleich.
Außenministerin Annalena Baerbock hat vor der Europawahl am 9. Juni zum Wählen aufgerufen, um einen Rechtsruck zu verhindern. „Wenn ich nicht wählen gehe, dann stinkt es. Dann wird es braun“, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch bei einer Veranstaltung ihrer Partei im Europawahlkampf in Potsdam. Sie brachte einen ungewöhnlichen Vergleich: Wer überlege, welches Waschmittel er kaufe, komme nicht auf die Idee, die Wäsche gar nicht mehr zu waschen – „weil wir verstanden haben, dann wird es dreckig, und dann stinkt’s. Und genauso ist es in der Demokratie“. Sie warnte mit Blick auf den Mauerfall 1989, dass rechte Kräfte 35 Jahre friedliche Revolution kaputtmachen wollten und warb dafür, die Demokratie, den Frieden und die Freiheit zu verteidigen.
Die Außenministerin verurteilte in ihrer Rede auch den Luftangriff Israels im südlichen Gazastreifen und forderte mehr Menschlichkeit. „Die Würde eines jeden Menschen, eines jeden Kindes zählt – egal wo es lebt, egal wo es geboren wurde“, sagte Baerbock. Bei dem israelischen Luftangriff auf ein Zeltlager mit geflüchteten Zivilisten am Sonntagabend wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mindestens 45 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Sie gebe nicht auf, für humanitäre Hilfe in Gaza zu kämpfen, „so schwer es auch ist“, so Baerbock. Sie gebe nicht auf, die israelischen Geiseln zu befreien, die noch von der islamistischen Hamas gefangengehalten würden.