Ministerpräsident: Haseloff verurteilt rassistische Parolen zu Partyhit

Ein Video mit rassistischen Gesängen auf der Nordseeinsel Sylt sorgt seit einigen Tagen bundesweit für Empörung. Seitdem mehren sich Vorfälle – auch in Sachsen-Anhalt.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat die rassistischen Gesänge zu einem Partyhit verurteilt. „Das ist für mich kriminell und völlig unzulässig“, sagte Haseloff dem MDR. Von Anfang an müsse jede Aktivität in diese Richtung nicht nur bekämpft, sondern auch mit allen Möglichkeiten des Staates angegangen werden. Es sei generell ein Unding, was derzeit in Deutschland passiere. Sylt dürfe nicht an anderer Stelle multipliziert werden.

Am Montag war bekanntgeworden, dass die Polizei in Sachsen-Anhalt in mindestens drei Fällen wegen rassistischer Gesänge ermittelt. Es geht um den Verdacht der Volksverhetzung. Unter anderem beim traditionellen „Eierbetteln“ in Leißling bei Weißenfels sollen Besucher eines Festzelts zu einem 20 Jahre alten Partyhit die Parolen „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ gegrölt haben. Weitere Vorfälle gab es nach Angaben der Polizei in Magdeburg und Halle. In der vergangenen Woche hatte ein Video von der Nordseeinsel Sylt bundesweit für Empörung gesorgt. Darin hatten zahlreiche junge Menschen die Parolen zu dem Lied gegrölt.

Ministerpräsident Haseloff rief alle Bürgerinnen und Bürger auf, Zivilcourage zu zeigen. Man müsse allen Dingen mit dieser Tendenz sofort entgegentreten und die staatlichen Möglichkeiten ausschöpfen, etwa durch sofortiges Anzeigen.