Wer im (Berufs-)Alltag viel sitzen muss, häufiger schlecht schläft oder permanent gestresst ist, leidet oftmals unter Nackenverspannungen. Hier erfahren Sie, was Sie tun können, um die Schmerzen zu lindern.
Eine Umfrage unter Schmerzpatienten ergab, dass 55 Prozent der Männer und 35 Prozent der Frauen unter Nackenverspannungen leiden – und damit einhergehend auch unter Spannungskopfschmerzen, Rückenbeschwerden oder Muskelverspannungen. Die Symptome sind meistens die gleichen: Der Hals ist steif, sodass die Beweglichkeit im Kopf- und Nackenbereich stark eingeschränkt ist. Nicht selten strahlt der Schmerz auch in die Arme aus, verursacht starke Kopfschmerzen oder löst Übelkeit und/oder Schwindel aus. Unterm Strich kann man also sagen: Nackenverspannungen sind kein Zuckerschlecken, ganz im Gegenteil. Viele Betroffene fühlen sich im Alltag eingeschränkt, da sie keine volle Leistung mehr erbringen können. Privat wie im Berufsleben. Umso wichtiger ist es, die Ursachen zu erforschen und die Nackenverspannung zu lösen.
Das sind die häufigsten Ursachen und Symptome
1. Verklebte Faszien
Unsere Muskulatur wird von Faszien, einem netzartigen Bindegewebe, umgeben. Normalerweise sind sie äußerst elastisch, um den Körper so beweglich wie möglich zu machen. Verkleben diese jedoch, zum Beispiel durch mangelnde Bewegung oder Stress, lösen sie Beschwerden im Rücken-, Nacken- und Schulterbereich aus. Um die Faszien, die aneinanderhaften, wieder zu lösen, gibt es spezielle Methoden: Eine davon ist das Faszientraining. Dafür benötigen Sie eine Schaumstoffrolle, mit der Sie Ihre Muskeln und Ihr Bindegewebe massieren können:
2. Zu wenig Bewegung
Die Brustwirbelsäule ist normalerweise sehr agil – wird sie jedoch wenig bewegt, etwa durch zu vieles Sitzen, muss die Halswirbelsäule mehr arbeiten. Was wiederum dazu führt, dass die Muskulatur drum herum permanent angespannt ist und sich durch die Überlastung verhärtet. Schmerzen, Nackenverspannungen und ein steifer Hals sind die Folgen. Um dem entgegenzuwirken, müssen Sie sich im Alltag mehr bewegen, sei es durch regelmäßigen Sport oder aber Sie stehen jede Stunde vom Arbeitsplatz auf, dehnen und strecken sich ein bisschen.
3. Zu viel Stress
Wenn Sie ständig unter Strom stehen, muss Ihr Körper Höchstleistungen erbringen: Durch die permanente Anspannung verkrampfen Ihre Muskeln, sodass vor allem Verspannungen im Nacken-, Schulter -und Kopfbereich auftreten. Das ist nicht nur sehr schmerzhaft, sondern kann auf Dauer zu einem ernstzunehmenden Problem für Ihre Gesundheit werden. Das Zauberwort heißt hier: Stressabbau. Legen Sie regelmäßige Pausen ein, nehmen Sie sich hin und wieder eine Auszeit und versuchen Sie – auch in stressigen Situationen – Ruhe zu bewahren.
4. Die falsche Schlafposition
Wachen Sie jeden Morgen mit einem steifen Hals oder Nackenverspannungen auf? Dann haben Sie möglicherweise eine ungünstige Schlafposition – zum Beispiel durch ein falsches Kissen. Wird Ihre Wirbelsäule im Liegen nicht optimal gestützt, müssen Ihre Muskeln nachts zu viel arbeiten. Wichtig ist in jedem Fall, dass Sie nicht zu hoch liegen und auch Ihre Matratze den Körper richtig abfedert. Besonders empfehlenswert ist hier ein spezielles Dinkelkissen, das den Kopf optimal stützt und Verspannungen im Nackenbereich lindern bzw. vorbeugen kann.
Mit diesen Tipps lösen Sie die Nackenverspannung
Wärme ist immer die schnellste und einfachste Lösung, um die Muskulatur zu entspannen. Da Sie sich jedoch schlecht eine Wärmflasche in den Nacken legen können, empfiehlt sich ein längliches Körnerkissen, das sie sich im Stehen oder im Liegen um die Schultern legen können. Hier gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Designs, die alle für die Mikrowelle geeignet sind und die Wärme bis zu 45 Minuten lang speichern können.
Alternativ dazu gibt es auch elektrische Massagegeräte für Nackenverspannungen, die schmerzhafte Triggerpunkte mit kleinen rotierenden Kugeln und Infrarotwärme bearbeiten, um die Beschwerden zu lindern. Das Praktische daran ist, dass Sie dadurch an Stellen kommen, die Sie mit den Händen nicht erreichen können. Hinzukommt, dass Sie den Druck und die Geschwindigkeit der Massagekugeln selbst bestimmen können.
Wenn Sie kein elektrisch betriebenes Gerät verwenden wollen, aber trotzdem Ihre Nackenverspannung lösen, können Sie die Triggerpunkte auch manuell massieren – allerdings nicht mit den Händen selbst, sondern einem speziellen Gerät: dem sogenannten Body Back Buddy. Das klingt nicht nur komisch, es sieht auch so aus. Dennoch helfen Ihnen die Massagehaken dabei, Rücken, Nacken, Schulter, Beine und Füße zu behandeln. Sehen Sie selbst:
Eine weitere Möglichkeit, Ihren Kopf-, Nacken- und Schulterbereich sanft zu massieren, bietet die Akupressurmatte: Darauf befinden sich 230 Kunststoffplättchen mit jeweils 27 Druckspitzen, die Ihre Haut und somit alle wichtigen Akupunkturpunkte stimulieren – im Liegen wie im Sitzen. Bei regelmäßiger Anwendung sollen so Kopf-, Schulter-, Rücken- und Gelenkschmerzen sowie Nackenverspannungen und auch Durchblutungsstörungen verbessert werden.
Ein altbewährter Klassiker gegen Nackenverspannungen ist Tiger Balsam. Die darin enthaltenen Inhaltsstoffe (Cajeput, Kampfer, Menthol, Pfefferminze und Gewürznelke) verbreiten einen angenehmen Duft. Viel wichtiger ist jedoch: Wenn Sie das Hausmittel in die Haut einmassieren, erwärmt er sich – dadurch wird Ihre Durchblutung angeregt, sodass Ihre Muskulatur gelockert und die Verspannung im Nacken gelöst wird.
So beugen Sie Nackenverspannungen zukünftig vor
Wenn es Ihnen gelungen ist, die Beschwerden im Kopf-, Nacken- und Schulterbereich zu lindern, ist das leider kein Garant dafür, dass die Schmerzen nicht zurückkommen. Aus diesem Grund müssen Sie auch weiterhin dafür sorgen, dass sich ausreichend im Alltag bewegen, nicht zu viel Stress ausgesetzt sind und sich Ruhezeiten verordnen. Zum Beispiel in der Badewanne oder einem Gang in die Sauna – da Wärme bei Nackenverspannungen sehr heilsam sein kann. Wenn Sie es nicht zum Sport schaffen, können Sie zwischendurch auch kleine Übungen machen, zu Hause wie am Schreibtisch:
Kreisen Sie Ihre Schultern, neigen Sie Ihren Kopf nach vorne und nach hinten, strecken und beugen Sie Ihre Wirbelsäule: Gehen Sie in den Vierfüßlerstand, machen einen Katzenbuckel und gehen wieder ins Hohlkreuz. Es gibt noch viel mehr Übungen, die Sie zwischendurch machen können, um Nackenverspannungen vorzubeugen. Dafür benötigen Sie nicht mehr als acht Minuten am Tag, wie dieses Video zeigt. In jedem Fall ist es wichtig, gerade wenn Sie ständig einen steifen Hals haben, etwas dafür zu tun. Denn von alleine wird der Schmerz leider nicht mehr weggehen – und wird gegebenenfalls so schlimm, dass Sie einen Arzt aufsuchen müssen. Je eher Sie damit anfangen, desto höher stehen die Chancen auf eine schnelle Genesung.
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