Rechtsextremismus: Auf dem Oktoberfest soll D’Agostino-Lied verboten werden

Wegen Umdichtungen mit rechtsextremen Textzeilen wollen die Veranstalter des Oktoberfests das Lied „L’amour toujours“ vorsichtshalber gar nicht erst spielen. „Wir wollen es verbieten und ich werde es verbieten“, sagte Oktoberfest-Chef Clemens Baumgärtner der Deutschen Presse-Agentur am Montag mit Blick auf den Song des italienischen DJ Gigi D’Agostino. „Auf der Wiesn ist für den ganzen rechten Scheißdreck kein Platz.“ Zuvor hatte der „Münchner Merkur“ berichtet.

Das Lied an sich sei zwar nicht rechtsradikal, aber es habe eine „ganz klare rechtsradikale Konnotation“ bekommen, sagte Baumgärtner. Die Betriebsbedingungen des Oktoberfests machten es möglich, derlei Parolen oder Inhalte zu verbieten. Die Wiesn sei ein „leichtfüßiges und schönes“ Fest mit vielen ausländischen Gästen. Rechte Parolen seien in der Vergangenheit verhindert worden und sollen auch in Zukunft nicht vorkommen. „Die Wiesn ist unpolitisch.“

Nach einem rassistischen Vorfall bei der Bergkirchweih in Erlangen am Freitagabend beschlossen die dortigen Wirte, das Lied „L’amour toujours“ bei dem Fest nicht mehr zu spielen. Laut Polizei hatten zwei Besucher zu dem Song rassistische Parolen skandiert. Gegen die 21 und 26 Jahre alten Verdächtigen wird ermittelt.

Zuvor hatte ein Vorfall auf der Ferieninsel Sylt für Schlagzeilen gesorgt. Auf einem nur wenige Sekunden langen Video, das zu Pfingsten entstanden sein soll, ist zu sehen und zu hören, wie Besucher eines Lokals zur Melodie des Partyhits „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ grölen. Der Staatsschutz ermittelt.