Sie dachte, sie könnte mit ein paar Joints im Gepäck abheben, aber dann setzte der Flughafenzoll sie fest. Wie Nicki Minaj, Arnold Schwarzenegger, Gigi Hadid & Co. die Grenzer überlisten wollten und an ihre Grenzen stießen.
Diesen Trip hatte sie sich ganz anders vorgestellt. Als die Rapperin Nicki Minaj am Samstag mit ihrem Privatjet von Amsterdam Schiphol zu einem Konzert nach Manchester weiterfliegen wollte, holte der Zoll sie auf den Boden der Realität zurück: In ihrem Gepäck hatte man Drogen entdeckt.
Die Polizei hielt die 41-Jährige einige Stunden in Gewahrsam, die vorgerollten Joints wurden gewogen – und nachdem ein Bodyguard die Drogen zu seinem Besitz erklärt hatte, kam die Sängerin mit einem Bußgeld von 350 Euro davon.
„Das ist übrigens Amsterdam, wo Kiffen legal ist“, beschwerte sich Minaj auf X. Was sie offensichtlich nicht wusste und was in Holland nicht legal ist: mehr als fünf Gramm bei sich zu tragen – und die Drogen auch noch ins Ausland auszufliegen.
Nicki Minaj ist nicht der einzige Star, der lernen musste, dass auch für ihn Grenzen gelten. Auch Paul McCartney, Gigi Hadid, Karl-Heinz-Rummenigge und Arnold Schwarzenegger wurden vom Zoll schon mit illegalen Reisebegleitern entdeckt.
Verhaftet in Tokyo mit einem Schal über den Handschellen: Paul McCartney
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Paul McCartney: neun Tage „Insasse Nummer 22“
„Ich wusste einfach nicht, ob ich in Japan irgendwas zu Rauchen bekommen würde“, erklärte Sir Paul später seinen Schmuggelversuch. „Und das Zeug war zu gut, um es die Toilette runterzuspülen.“ Also landete McCartney 1980 auf dem Flughafen von Tokio mit einem halben Pfund Marihuana in der Tasche. Nur für den Eigenkonsum, sagte der Musiker. Drogenhandel, sagte die Polizei – und warf ihn in den Knast. Sieben Jahre Gefängnis drohten dem Ex-Beatle, nach neun Tagen holten ihn seine Anwälte raus. Doch der Schaden war bereits geschehen: Die halbe Welt lachte über McCartney – die Verhaftung von Tokio sei der endgültige Beweis, dass John Lennon der intelligente Beatle gewesen sei.
Wer hat an der UIhr gedreht, ist es wirklich schon so spät? Karl-Heinz Rummenige wollte mit zwei Rolex durch den Zoll
© action pressKarl-Heinz Rummenigge: Wem die Stunde schlägt
Im Februar 2013 kehrte der damalige Vorstand des FC Bayern von einer Dienstreise aus Katar zurück und wurde am Zoll gebeten, doch mal sein Gepäck zu öffnen – in dem der Zoll zwei Rolex-Uhren fand. Geschätzter Wert: 92.016,80 Euro. Rummenigge behauptete, er habe nicht gewusst, dass er den Schmuck angeben müsse. Zudem seien sie das private Geschenk eines Freundes gewesen und hätten nichts mit einer geplanten WM in dem Wüstenstaat zu tun gehabt. Aber: Den Strafbefehl über knapp 250.000 Euro bezahlte er – obwohl er damit als vorbestraft galt. Und: Er nahm Katar danach als Austragungsort immer wieder in Schutz. 2022 fand die WM dort dann auch statt.
Der Zoll grätschte auch anderen Bayern-Stars in die Beine: Michael Ballack wurde 2006 mit einer Handtasche aus Dubai gestoppt. Wert der Tasche: 2000 Euro. Höhe des Strafbefehls: 70.000 Euro. Oliver Kahn wiederum ließ sich 2011 mit Klamotten im Wert von 7000 Euro erwischen – was ihn weitere 125.000 Euro kostete.
Er saß in einem kolumbianischen Schneegestöber fest: Komiker Tim Allen
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Tim Allen: Der Mann mit dem Koks ist da!
Er war nicht immer der Superstar aus der TV-Serie „Hör’ mal, war da hämmert!“ und den „Santa Clause“-Filmen. Mit Schnee kannte Tim Allen sich trotzdem aus – in den 70er-Jahren dealte er mit Drogen. An einem Flughafen in Michigan flog er 1978 auf, er hatte versucht, einem Undercover-Cop 650 Gramm Koks zu verticken. Allen drohte eine lebenslängliche Haft, die er nur umgehen konnte, indem er 20 Dealer verpfiff. Letztlich musste er dann nur zweieinhalb Jahre einsitzen – und dann entdeckte ihn ausgerechnet der Familienentertainer Disney als Comedy-Star.
Wegen ein paar Joints traf sie der Fluch der Karibik: Model Gigi Hadid
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Gigi Hadid: America’s Next Pot-Model
Eigentlich wollte das Topmodel nur mal so richtig durchatmen. Vergangenen Juli landete Gigi Hadid mit einer Freundin auf den Kaimaninseln, die berühmt sind für ihre schönen Strände und laxen Steuergesetze. Was Hadid nicht wusste: Die Drogendelikte werden dort sehr viel strenger geahndet. Zum Glück reiste sie mit leichtem Drogengepäck, bei einer Routineuntersuchung wurde bloß eine geringe Menge Marihuana sichergestellt.
Da die beiden keine Vorstrafen hatten und Hadid auch noch ein ärztliches Attest vorlegen konnte, dass sie bloß aus medizinischen Gründen kiffte, fiel die Strafe mild aus. Sie bezahlten jeweils 1000 Dollar Strafe und twitterten ein paar Tage später Strandfotos mit dem Text „Ende gut, alles gut“:
Mit einer Luxusuhr brachte er die Zöllner zum Austicken: Arnold Schwarzenegger
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Arnold Schwarzenegger: Schmuggeln für den guten Zweck
Der Terminator nahm es mit Humor, als er diesen Januar am Münchner Flughafen mit einer Luxusuhr erwischt wurde. Jedenfalls ließ er danach folgende Stellungnahme veröffentlichen: „Er (Schwarzenegger) kooperierte zu jedem Zeitpunkt, obwohl es eine inkompetente Untersuchung war, eine totale Komödie voller Fehler, die allerdings einen sehr lustigen Polizeifilm abgeben würde.“ Was war passiert?
Schwarzenegger wollte auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung seiner Organisation „Schwarzenegger Climate Initiative“ eine seiner Uhren versteigern: eine Audemars Piguet, Wert circa 26.000 Euro. Bloß vergaß er, die Uhr bei der Landung in München anzugeben. Drei Stunden hielt man Arnie dort fest, dann durfte er weiter reisen – mit Uhr. Die Versteigerung war übrigens ein voller Erfolg: Die Piguet kam für 270.000 Euro unter den Hammer.
Nach zwei Stunden Ohrfeigen war er endlich wach: Keith Richards
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Keith Richards: der König der Schmuggler
Den Gitarristen der Rolling Stones und seine Drogen über Landesgrenzen zu verfrachten, bedurfte einer speziellen Logistik: Bodyguards schirmten Richard ab, der sich immer neue Verstecke für sein Heroin ausdachte bis hin zu Füllfederhaltern mit geheimen Kammern. Aber 1977 in Kanada half ihm das alles nicht. Schon bei der Landung in Toronto wurde im Gepäck seiner Freundin Drogenbesteck gefunden.
Im Hotel erwischte es dann ihn: Als Zimmerservice verkleidet fanden Polizisten in der Suite 30 Gramm Heroin, die sich Richards vorher per Post zugeschickt hatte. Die Verhaftung zog sich aber hin, da der Gitarrist halb ohnmächtig ist und zwei Stunden geohrfeigt werden muss, um wieder zu Sinnen zu kommen. Noch heute erinnert sich der Gitarrist: „Ich erwachte mit rosigen, kleinen Bäckchen.“ Vor Gericht ließ der Richter jedoch Milde walten, weil ein blindes junges Mädchen aussagte, wie rührend Richards sich nach einem Konzert um sie gekümmert habe. Für Richards war sie fortan „der blinde Engel“.