Barfuß und mit Schaufeln suchen Anwohner in Papua-Neuguinea nach Verschütteten. Nach dem Erdrutsch werden Hunderte Tote befürchtet. Für die Retter ist es ein Rennen gegen die Zeit.
Rettungskräfte kämpfen nach dem verheerenden Erdrutsch im abgelegenen Hochland von Papua-Neuguinea verzweifelt darum, noch Überlebende aus den Erd- und Gesteinsmassen zu bergen.
„Wir können nur hoffen, dass wir in der kurzen Zeit, die uns bleibt, zumindest dazu beitragen können, noch mehr Leben zu retten“, zitierte der australische Sender AAP Serhan Aktoprak, Missionschef der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in dem Inselstaat. „Aber die Zeit arbeitet gegen uns.“
Die Rettungsbemühungen seien sehr schwierig, weil es noch immer gefährliche Steinschläge gebe und unter den Trümmern zudem Wasser fließe. Auf Videos aus dem Katastrophengebiet waren Menschen zu sehen, die barfuß und nur mit Schaufeln versuchten, Angehörige und Freunde unter den riesigen Geröllmassen zu finden.
„Dies ist eine absolute Tragödie“
Aktoprak hatte am Sonntag mitgeteilt, dass mindestens 670 Tote befürchtet würden. Die meisten Häuser seien sechs bis acht Meter tief unter dem Geröll begraben worden. Das Dorf Yambali in der isoliert liegenden Provinz Enga wurde den Angaben zufolge komplett von dem Erdrutsch verschüttet. Die Anwohner schliefen, als in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) plötzlich ein halber Berg zu Tal stürzte.
Australien bot dem nördlich gelegenen Nachbarstaat Hilfe an. Verteidigungsminister und Vize-Premier Richard Marles sagte dem australischen Sender ABC, Regierungsbeamte stünden schon seit Freitag mit Amtskollegen in Papua-Neuguinea in engem Kontakt, um über die Art der Unterstützung zu beraten. Hilfskräfte könnten wegen der Abgeschiedenheit der Region wahrscheinlich nur aus der Luft eingeflogen werden.
„Dies ist eine absolute Tragödie“, betonte Marles. „Unsere beiden Länder liegen sehr, sehr nahe beieinander, und in Momenten einer Naturkatastrophe haben sie uns sehr schnell unterstützt – und wir tun nun dasselbe.“