Digitalisierung ist ein großes Thema, für Archive ist der Erhalt von Papierdokumenten aber noch die Hauptaufgabe. Gerade bei Akten aus einem bestimmten Kontext bedeutet das eine Herausforderung.
Fortschritte bei der Digitalisierung ändern aus Sicht von Fachleuten nichts am Grundproblem von Archiven, Papierdokumente zu erhalten. „Diese „Altbestände“ aus Papier sind nach wie vor gefährdet, und zwar von Jahr zu Jahr mehr“, teilte der Vorsitzende des Landesverbands der Archivare und Archivarinnen, Jens Riederer, am Montag mit. „Dieses Problem verschärft sich in den östlichen Bundesländern noch einmal“, ergänzte er. Denn die besonders schlechte Papierqualität, wie sie in den letzten Jahren der DDR üblich gewesen sei, führe dazu, dass die Dokumente akut vom Zerfall bedroht seien.
„Alle reden von Digitalisierung, elektronischen Akten und Social Media“, sagte Riederer auf Anfrage. Darüber dürfe jedoch nicht vergessen werden, dass sich die analoge Überlieferung keineswegs in Bits und Bytes aufgelöst habe, sondern in den Archiven immer noch den Hauptanteil ausmache. Das sei der Grund, weshalb der Landesverband sich zum 65. Archivtag am Dienstag und Mittwoch in Weimar das klassische Archivthema der Bestandserhaltung vorgenommen habe.
Vor allem kleine Archive sollten bei der Fachtagung erfahren, was sie auch ohne große Geldsummen zum Erhalt ihrer Papierakten unternehmen könnten. Mitarbeitende größerer Landesarchive führten dazu etwa praktische Methoden und Techniken vor.
In Thüringen gibt es nach Verbandsangaben etwa 150 Kommunal-, Wirtschafts-, Staats- und Kirchenarchive.
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