Wer den Großen Preis von Monaco an Bord seiner Yacht genießen wollte, brauchte tiefe Taschen. Das schreckte aber niemanden so richtig ab: Der Hafen war am Wochenende – wie immer – proppevoll.
Eine Yacht zu kaufen ist äußerst kostspielig. Eine Yacht zu fahren ebenso. Und egal, in welchem Hafen man anlegen will: Auch für das Parken muss man mit saftigen Preisen rechnen. Noch teurer wird es, wenn es was zu sehen gibt – das beste Beispiel ist wohl der Große Preis von Monaco. Denn er Verlauf der Strecke erlaubt es, dass sich Yachtbesitzer quasi direkt an der Strecke positionieren können und damit – umgeben von Luxus – freie Sicht auf das Formel-1-Renngeschehen haben.
Der Yachten-Experte „Esysman Superyachts“ rechnete kürzlich bei einem Rundgang durch den Hafen vor, was es normalerweise kostet, im Hafen von Monaco anzulegen.
Formel-1-Wochenende besonders teuer
Bereits abseits von großen Veranstaltungen ist Monaco kein billiges Pflaster. Die Kosten für den Anleger im zentral gelegenen Herkuleshafen orientieren sich dabei an der Gesamtlänge der Yachten, als Beispiel nimmt „Esysman“ ein Schiff mit einer Länge zwischen 100 und 110 Metern. Zur Orientierung: Damit läge man auf der Liste der längsten Yachten der Welt mit Ach und Krach auf den letzten Plätzen der Top 50.
In der Nebensaison kostet ein Tag im Hafen der Stadt 1411,20 Euro. In der Hauptsaison von Mai bis Ende September sind es schon 2876,40 Euro. Wer gleich einen ganzen Monat bucht, „spart“ etwas. Nebensaison: 29.240,40 Euro, Hauptsaison 42.698,40 Euro.
Eng an eng stehen die Superyachten beim Großen Preis von Monaco. Die Liegegebühren sind am Formel-1-Rennwochenende selbstverständlich besonders hoch.
© Mark Thompson
Wer seine Yacht zum weltberühmten Rennen im Port Hercules in die Nähe der Strecke stellen will, muss deutlich mehr hinlegen. So lag am Wochenende etwa die Mega-Yacht „Faith“ (IMO 1012828) des kanadischen Milliardärs Michael Latifi in der erstmöglichen Reihe. Sein Schiff ist 97 Meter lang und damit eines der größeren Kaliber. Direkt an der Strecke ist dafür kein Platz – hier enden die Möglichkeiten laut Preischart (via „Luxury Launches„) bereits bei 90 Metern.
Rund 130.000 Euro für 97 Meter Yacht
Für eine Woche – vom 20. Mai bis zum 27. Mai – lag er daher in Zone 1. Das ist einen Anleger weiter, als die Liegeplätze für die kleineren Schiffe, die direkt am Ufer einen Platz finden – also immer noch sehr nah dran. Mit Steuern kostete ihn das laut Preistafel 129.990 Euro. Umgerechnet reicht das in der Hauptsaison für fast drei Monate im Hafen.
Latifi durfte sich als Gegenleistung für eine Woche über eines der wohl luxuriösesten „Hotels“ an der Strecke freuen. Seine „Faith“ bietet fünf Decks, neun Suiten und 34 Crew-Mitglieder, die sich an Bord um alles kümmern. Es gibt mehrere Kamine, ein Kino, einen Swimming-Pool mit Glasboden und – sollte es mal zu warm werden – sogar einen Schneeraum zum Abkühlen.
FS die besten Boote und Yachten 12.34
Trotz des enormen Luxus war das Schiff von Latifi aber wohl nicht der größte Hingucker am Rennwochenende. Immer wieder war auch die „Seven Sins“ (IMO 9822827) zu sehen, auf der man zu Schauzwecken einen Bugatti Chiron stellen ließ. Die „Seven Sins“ ist eine Yacht des belgischen Millionärs Hugo Verlinden, die man für rund 300.000 US-Dollar pro Woche chartern kann. Für den Grand Prix wurde sie als Werbefläche für einen Online-Broker genutzt.