Kurz vor seinem 96. Geburtstag im Juni ist Richard M. Shermann gestorben. Er prägte mit seiner Musik unzählige Filme.
Hollywood trauert um eine Musiklegende: Richard M. Sherman (1928-2024), Songwriter von „Mary Poppins“, ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Wie das US-amerikanische Branchenportal „Variety“ berichtete, erlag er am 25. Mai im Cedars-Sinai Medical Center in Beverly Hills einer altersbedingten Krankheit.
Sherman war mehrfacher Oscar-Preisträger und arbeitete mit seinem Bruder Robert B. (1925-2012) an den Songs für „Mary Poppins„, „Tschitti Tschitti Bäng Bäng“ und dem zeitlosen Disneylied „It’s a Small World (After All)“. Sie prägten eine ganze Generation von legendären Hollywoodproduktionen. Die Sherman-Brüder arbeiteten in einem Beruf, den es heute nicht mehr gibt: als interne Songwriter für ein Studio. In ihrem Fall war es das Studio Disney, und die Brüder wurden für diesen festen Job eingestellt, nachdem ihr Song „Tall Paul“ aus dem Jahr 1958 ein Hit wurde.
1964 gelang den Brüdern der große Durchbruch
In den frühen 1960er Jahren schrieben sie Melodien für Hayley Mills (78) in den Disney-Filmen „Ein Zwilling kommt selten allein“ und „Zauber einer Sommernacht“ sowie Songs für „Der fliegende Pauker“ und „Mondgeflüster“. Walt Disney )(1901-1966), der sich immer der Synergie bewusst war, sorgte dafür, dass seine Familienkomödien eine Melodie mit Hörspielpotenzial hatten. 1964 schrieben die Shermans die Songs für „Mary Poppins“, was ihr größter Erfolg wurde. Die Brüder gewannen Oscars für die Filmmusik und den besten Song „Chim Chim Cher-ee“.
Auch nach Walt Disneys Tod 1966 lieferten die Brüder dem Studio weiterhin Material für Musicals und Zeichentrickfilme, insbesondere „Das Dschungelbuch“ von 1967. Aber sie nahmen dann auch andere Aufträge an, ihr erster Job außerhalb von Disney war Albert R. Broccolis Film „Tschitti Tschitti Bäng Bäng“ aus dem Jahr 1968, der den Brüdern ihre dritte Oscar-Nominierung einbrachte. 1973 gewannen die beiden als erste Amerikaner den Hauptpreis beim Moskauer Filmfestival für „Tom Sawyer“, für den sie auch das Drehbuch geschrieben hatten. Sie verfassten ebenfalls die Filmmusik und das Drehbuch für „Cinderellas silberner Schuh“ (1976), eine musikalische Nacherzählung von Aschenputtel.
Preisregen für ihre Arbeit
Alle Songs der Shermans hatten einen eingängigen Refrain, schwungvolle Melodien und direkte, unkomplizierte Texte mit einer optimistischen Einstellung. Die Brüder wurden neunmal für den Oscar nominiert, zweimal gewannen sie. Auch mit zwei Grammys wurden sie ausgezeichnet. 2008 wurden sie im Weißen Haus von dem damaligen Präsidenten George W. Bush (77) mit der National Medal of Arts geehrt.
1957 heiratete Richard M. Sherman Elizabeth Gluck, mit der er zwei Kinder hatte: Gregory und Victoria. Zudem hatte er eine Tochter aus einer früheren Ehe.