Agrar: Frost zerstört Obsternte: Land stellt Finanzhilfe bereit

Die Obsternte fällt wegen des Wetters in diesem Jahr mager aus. Für die Frostschäden stellt das Land Brandenburg nun Finanzhilfe für Obstbaubetriebe bereit.

Wegen erwarteter hoher Ernteausfälle aufgrund von Frostschäden stellt das Land Brandenburg finanzielle Hilfe für Obstbauern bereit. „Das Land will die Betriebe unterstützen, die der Frost besonders stark getroffen hat und wo infolgedessen erhebliche Verluste auftreten“, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. Er hatte sich mit Vertretern der Obstbauern und Gartenbaubetriebe in der vergangenen Woche in der Staatskanzlei getroffen. Sie schätzen die entstehenden Schäden in diesem Jahr auf 10 bis 14 Millionen Euro.

Mit ersten Hilfen können Obstbauern noch in diesem Jahr rechnen. „Um Betriebsaufgaben zu verhindern, werden Abschlagszahlungen noch im Jahr 2024 angestrebt, eine endgültige Auszahlung soll voraussichtlich Mitte 2025 erfolgen“, teilte Regierungssprecher Florian Engels am Wochenende mit. Agrarminister Axel Vogel (Grüne) habe auch zugesichert, dass das Land weiterhin den Bau von Wasserspeicherbecken zur gleichmäßigen Beregnung fördern werde.

Das Land hatte als Ausgleich für finanzielle Einbußen im Jahr 2019 rund 1,7 Millionen Euro „Frosthilfe“ an Obstbauern gezahlt. Fast die Hälfte der rund 60 Obstbaubetriebe im Land hatten damals laut Agrarministerium massive Frostschäden beklagt. Im Obstanbau in Brandenburg dominieren Äpfel, gefolgt von Süßkirschen.

Der Vorsitzende der Fachgruppe Obstbau beim Gartenbauverband Berlin-Brandenburg, Thomas Bröcker, rechnet mit massiven Ertragsausfällen beim Baumobst. Es sei relativ kritisch für die Betriebe, sagte er am Samstag im RBB-Inforadio. Bröcker bewirtschaftet selber Apfelplantagen. „Bei mir ist alles weg.“ Laut Bröcker hat der Frost bei Betrieben in tiefen Lagen und Senken die Obsternte komplett zerstört. Aber auch in höheren Lagen gebe es Ausfälle von 70 bis 80 Prozent.