Studie: Wie digitale Eifersucht und Social Media Vergleiche einer Beziehung schaden

Die meisten Menschen in einer Beziehung haben schon mal gedacht: „Guckt er schon wieder aufs Handy?“ oder aber „Eins der 200 Bilder muss doch für Instagram genügen“. Eine Studie wertete aus, welches digitale Verhalten die Liebe besonders belastet.

Soziale Medien können Beziehungen belasten, wie eine bevölkerungsrepräsentative Studie, für die 3.340 Liierte befragt wurden, zeigt. Hintergrund der umfangreichen Befragung des Datingportals Elite Partner war der Aufhänger, dass Social Media häufig Konflikte in einer Beziehung verursacht.

Manchmal stellt sich der Partner online anders dar als im realen Leben, filmt ständig oder kann den Blick nicht vom Bildschirm abwenden. Hinzu kommt die idealisierte Darstellung von Beziehungen in den sozialen Netzwerken. Besonders jüngere Paare, bis 39 Jahre, fühlen sich unter Druck, wenn sie sich mit anderen vergleichen und ihre Beziehung als langweilig empfinden. Dieses Phänomen des Vergleichens einer Beziehung nennt sich „Comparationship“.

Knapp jeder Vierte leidet unter außerdem „Phubbing“, also digitaler Eifersucht, weil der Partner dem Smartphone mehr Aufmerksamkeit schenkt als einem selbst. 32 Prozent der 30- bis 39-Jährigen und 22 Prozent der 40- bis 49-Jährigen wünschen sich sogar aktiv, dass der Partner ihnen so viel Beachtung schenkt wie dem Handy.

Kindheits-Beziehungsmuster 9.45

Soziale Medien setzen Paare unter Druck, so die Studienergebnisse. 15 Prozent fühlen sich durch die perfekten Bilder anderer Paare gestresst. Besonders Jüngere, unter 30 Jahren sind es 27 Prozent, bei den 30-39-Jährigen 26 Prozent, empfinden ihre Beziehung als langweilig, wenn sie diese mit anderen vergleichen. Zehn Prozent finden, dass Social Media zu überzogenen Ansprüchen an die eigene Partnerschaft führt, vor allem junge Männer unter 30 Jahren, hier ist es jeder Dritte.

Manche Beziehungen belasten die Social Media Foto-Sessions

Ständige Foto-Sessions wie für Influencer im Privatleben nerven besonders Männer unter 40. 25 Prozent der 18- bis 29-Jährigen und 27 Prozent der 30- bis 39-Jährigen stört, dass der Partner viel Zeit für Social Media-Fotos aufwendet. Jeder vierte Mann unter 30 fühlt sich als unfreiwilliger Fotograf. Zudem empfinden 24 Prozent der Männer zwischen 30 und 39, dass sich der Partner auf Social Media anders präsentiert als in Wirklichkeit.

Digitale Eifersucht Beziehung 13.29

Trotz Konflikten haben soziale Medien auch positive Seiten: 38 Prozent der Paare freuen sich über gemeinsame Postings. 33 Prozent werden gern vom Partner erwähnt oder verlinkt, und 28 Prozent posten gern gemeinsame Bilder. Besonders junge Männer, mit 46 Prozent, tun dies gern. Zudem hilft es knapp jedem fünften Paar, wenn auch negative Momente bei Instagram, Facebook, TikTok & Co gezeigt werden.

Psychologin Lisa Fischbach betont, dass das „Abwandern in die digitale Welt“ zu Aufmerksamkeitsverlust in der Beziehung führt und oft digitale Eifersucht auslöst. Die Vergleichskultur in sozialen Medien fördert Unsicherheiten und beeinträchtigt das Selbstbild. Besonders jüngere Paare sind anfällig für diese Einflüsse. Paare sollten klare Grenzen für die digitale Nutzung in ihrer Beziehung setzen.

Quelle: Elite Partner

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