Räuchermänner, Nussknacker, Engelfiguren: Im Erzgebirge ist das Drechseln weit verbreitet. Doch auch in anderen Regionen der Welt wird diese Art der Holzbearbeitung gepflegt.
Drechsler aus aller Welt lassen dieses Wochenende in Olbernhau die Späne fliegen. Dazu werden rund 2000 Drechsel-Begeisterte erwartet, wie Organisator Martin Steinert vom Drechselzentrum Erzgebirge sagte. Sie kommen nicht nur aus Sachsen, sondern auch aus anderen Regionen Deutschlands und dem Ausland – aus Hawaii und Australien ebenso wie Belgien, Großbritannien, Polen oder Tschechien.
„Die Faszination des Drechselns besteht im Zusammenspiel von Technik und Gestaltung“, erklärte Steinert. Dazu werden bei dem Treffen unterschiedliche Techniken gezeigt. Gedrechselt werden dort filigrane Figuren ebenso wie Schalen mit zwei Metern Durchmesser – letztlich alles, was auf eine Drechselbank gespannt werden kann.
Im Mittelpunkt steht dabei der Austausch untereinander. Dazu gibt es Vorträge, Vorführungen, Ausstellungen und eine Werkzeugmesse. Auch präsentieren sich Institutionen rund ums Drechseln. Andere Handwerkstechniken rund um den Werkstoff Holz sind ebenso zu finden wie etwa das traditionelle Reifendrehen.
Das Handwerk ist in Sachen weit verbreitet
In Sachsen und besonders im Erzgebirge ist das Drechseln weit verbreitet – bei professionellen Holzspielzeugmachern und Kunsthandwerkern ebenso wie bei Hobbyhandwerkern. Viele Figuren, die alljährlich die Weihnachtsstuben zieren, sind auf Drechselbänken entstanden: Nussknacker und Räuchermänner ebenso wie Engel- und Bergmann-Figuren.
Diese Art der Holzbearbeitung habe sich einst an verschiedenen Orten der Welt entwickelt, erklärte Steinert. So seien auch unterschiedliche Techniken entstanden. Das Treffen selbst, das alle zwei Jahre an einem anderen Ort ausgerichtet wird, sei aus einem Internetforum entstanden, in dem sich Drechsel-Begeisterte ausgetauscht haben, erläuterte der Fachmann. Damals sei der Wunsch entstanden, sich auch außerhalb der virtuellen Welt zu treffen. Das erste Drechsler-Forum-Treffen habe es 2007 in München gegeben.
Schauplatz in diesem Jahr ist das historische Gelände der Saigerhütte. Es gilt als wichtige historische Stätte des Hüttenwesens und gehört zum Unesco-Welterbe Montanregion Erzgebirge/ Krušnohoří. Daher wird es auch Vorführungen zum Saigern wie vor 400 Jahren geben. Das Treffen steht nicht nur Drechslern selbst, sondern auch Schaulustigen und interessierten Besuchern offen.
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