Seit 75 Jahren gibt es das Grundgesetz, in Berlin wird das Jubiläum am Wochenende gefeiert. Bundespräsident Steinmeier findet vorab mahnende Worte.
Vor 75 Jahren verkündete Konrad Adenauer das deutsche Grundgesetz – in Berlin wird dieses Jubiläum am Wochenende mit einem Demokratiefest gefeiert. Von Freitag bis Sonntag soll rund um das Bundeskanzleramt und das Paul-Löbe-Haus ein buntes Programm geboten werden.
Auch die Bundesländervertreter und einige Hilfsorganisationen sind am Wochenende mit dabei. Bundeskanzler Olaf Scholz will am Freitagnachmittag (15.00 Uhr) mit Bürgerinnen und Bürgern im Dialogforum sprechen. Mehrere Bundesminister, darunter etwa Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) oder Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), wollen an den Feierlichkeiten teilnehmen. Sie tauschen sich im Tipi-Zelt am Kanzleramt mit Gästen aus Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft über aktuelle Themen aus.
Besucherinnen und Besuchern in Berlin wird empfohlen, mit U- und S-Bahnen anzureisen. Der U-Bahnhof Bundestag soll während der Veranstaltung geschlossen bleiben. Die nächstgelegenen Haltestellen sind der Hauptbahnhof, der Bahnhof Friedrichstraße und das Brandenburger Tor.
Grundgesetz ist „großartiges Geschenk“
Das Grundgesetz wurde am 23. Mai 1949 vom Vorsitzenden des Parlamentarischen Rates, Konrad Adenauer, verkündet. Bis 1990 galt die neue Verfassung nur für den Westen, später für Ost und West. Das Grundgesetz war entstanden, nachdem die Militärgouverneure der Westmächte am 1. Juli 1948 die elf Ministerpräsidenten der westdeutschen Länder beauftragt hatten, eine verfassungsgebende Versammlung einzuberufen. Über die Jahre hinweg wurde das Grundgesetz mehrfach verändert und erweitert. Aus anfänglich 146 Artikeln der Verfassung wurden 203.
Beim Staatsakt am Donnerstag rief Bundespräsident Frank Walter-Steinmeier dazu auf, die Errungenschaften von Freiheit und Demokratie zu verteidigen. Steinmeier bezeichnete das Grundgesetz als ein „großartiges Geschenk“ für Deutschland nach der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Dieses Geschenk müsse im Alltag gepflegt, bewahrt und verteidigt werden. Die Demokratie sei „wehrhaft“, sagte Steinmeier. „Wer heute unsere liberale Demokratie bekämpft, muss wissen, dass er es dieses Mal mit einer kämpferischen Demokratie und mit kämpferischen Demokratinnen und Demokraten zu tun hat.“
Auch in Bonn wird gefeiert
Am Samstag soll auch im alten Bonner Regierungsviertel gefeiert werden. Der Bundespräsident öffnet die Villa Hammerschmidt, neben Bellevue in Berlin ein Amtssitz des Präsidenten. Am Sonntagabend gibt es in Berlin außerdem eine Abschlussveranstaltung, dort treten etwa die Sängerin Lena Meyer-Landrut, die Band Die Fantastischen Vier und die Schlagersängerin Vanessa Mai auf.
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