Außenministerin Baerbock hält nichts davon, sich im Konflikt im Nahen Osten für eine Seite zu entscheiden. Leid gebe es auf beiden Seiten, es müsse für Menschlichkeit eingestanden werden.
Nach Ansicht von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock geht es mit Blick auf die Lage im Nahen Osten nicht um die Entscheidung für eine Seite. In einer Situation, in der Hamas-Terroristen Israel angegriffen hätten, tue sie alles dafür, dass humanitäre Hilfe nach Gaza reinkomme, sagte Baerbock am Donnerstagabend bei einer Wahlkampfveranstaltung der Grünen in Mainz. „Das ist für mich kein Widerspruch“, so Baerbock. Es seien zwei Seiten derselben Medaille.
Ein Kind in Gaza, dessen Mutter ums Leben gekommen sei, leide genauso wie ein Kind, dessen Mutter von Hamas-Terroristen nach Gaza verschleppt worden sei. „Ich muss mich nicht entscheiden, ob ich mehr Mitgefühl für das eine oder das andere Kind habe“, sagte Baerbock. Der Maßstab müsse sein, dass die Würde des Menschen unantastbar sei. Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer, die am Donnerstag auch bei der Feier zu 75 Jahren Grundgesetz in Berlin dabei war, habe es treffend auf den Punkt gebracht. Es gebe kein jüdisches, kein muslimisches und kein christliches Blut. „Es gibt nur menschliches Blut“, sagte Baerbock in Mainz.
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