Der Wetterdienst sagt heftige Regenfälle vorher und die Hamburger Umweltbehörde veröffentlicht eine Starkregen-Gefahrenkarte. Eigentlich ein perfektes Timing – wenn nur die Technik mitspielen würde.
Die Hamburger Umweltbehörde rechnet mit einem andauernden Klimawandel und vermehrten heftigen Regenfällen. Wo derartige Starkregenereignisse Hamburg besonders treffen könnten, soll seit Mittwoch eine online verfügbare Karte zeigen, die der städtische Versorger Hamburg Wasser im Auftrag der Behörde erstellt hat. „Die Starkregen-Gefahrenkarte simuliert die Auswirkungen verschieden starker Regengüsse und berücksichtigt dabei die Geländeform, Oberflächenabflüsse, die Versickerungsfähigkeit des Bodens sowie die Kapazitäten des Hamburger Sielnetzes und weiterer Entwässerungssysteme“, erklärte der Geschäftsführer von Hamburg Wasser, Ingo Hannemann.
Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) sagte: „Die jetzt vervollständigte Starkregen-Gefahrenkarte für das gesamte Stadtgebiet ermöglicht es jedem einzelnen Bürger und jeder Bürgerin, Gefahrenpotenziale durch Starkregen zum Beispiel vor der eigenen Haustür zu erkennen und eigenverantwortlich geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen.“
Allerdings gab es am Mittwoch zunächst technische Probleme. Der Server sei überlastet, sagte eine Sprecherin der Umweltbehörde. Darum war die Nutzung mit Blick auf den am Nachmittag und Abend erwarteten Starkregen nicht möglich. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte Gewitter und heftigen Starkregen für Schleswig-Holstein und den Norden Hamburgs vorhergesagt. Es könnten lokal 40 Liter pro Quadratmeter sein, an einigen Stellen seien sogar 60 bis 90 Liter möglich, sagte ein Meteorologe.
Die Gefahrenkarte soll drei Szenarien von unterschiedlicher Regenintensität simulieren. Dabei wird die Regenintensität wie bei Windstärken in eine Skala von 1 bis 12 unterteilt. Bei den dargestellten Szenarien geht es um die Regenstärken 5, 7 und 12. Die höchste Stufe sei sehr außergewöhnlich und trete statistisch nur alle 100 Jahre an einem Ort auf, erklärte ein Sprecher von Hamburg Wasser. Nach Angaben der Umweltbehörde hatten Regenfälle im Jahr 2018 in den Stadtteilen Lohbrügge und Bergedorf diese höchste Stufe beinahe erreicht. Im Mai vor sechs Jahren waren örtlich bis zu 50 Liter pro Quadratmeter vom Himmel gefallen, wie die Feuerwehr damals mitgeteilt hatte.
Vorhersage DWD 22.05. Hamburg/Schleswig-Holsteim Starkregengefahrenkarte Pressemitteilung