Bau: SPD-Fraktionschef schließt Abriss des Elbtowers nicht aus

Seit einem halben Jahr stockt der Weiterbau des Elbtowers in Hamburg. Ursache ist die Insolvenz des zur Signa-Gruppe gehörenden Bauherrn. Jetzt äußert der SPD-Fraktionschef einen radikalen Gedanken.

Nach einem möglichen Rückkauf des Elbtower-Grundstücks durch die Stadt Hamburg schließt SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf einen Abriss der Bauruine nicht aus. „Wir sind verantwortlich. Aber es wird darum gehen, das Grundstück zu verwerten. Es kann sich auch die Frage stellen, ob tatsächlich ein Abriss infrage kommt“, sagte Kienscherf am Dienstag zu NDR 90,3. Er betonte zugleich: „Wichtig ist nur: Wir werden den Elbtower nicht zu Ende bauen und wir werden keine Steuergelder investieren.“ Die Stadt sei da in einer sehr guten Verhandlungsposition.

In der vergangenen Woche hatte die Stadt beim Insolvenzverwalter ihr Wiederkaufsrecht für das Grundstück angemeldet. Damit wolle sie sich alle Möglichkeiten offenhalten, hatte der Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde, André Stark, gesagt. Die bevorzugte Lösung der Stadt sei aber weiterhin, dass ein privater Investor den Rohbau der insolventen Signa-Gruppe übernehme und fertigstelle.

Der Elbtower sollte nach den ursprünglichen Plänen mit 64 Stockwerken und einer Höhe von 245 Metern das dritthöchste Gebäude Deutschlands werden. Das Hochhaus sollte 2025 fertiggestellt werden und rund 950 Millionen Euro kosten. Ende Oktober vergangenen Jahres stellte das beauftragte Bauunternehmen jedoch bei 100 Metern Höhe die Arbeiten ein, die Signa Gruppe des österreichischen Immobilienunternehmers René Benko hatte Rechnungen nicht bezahlt. Die Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG meldete im Januar Insolvenz an. Sie ist eine mittelbare Tochter der ebenfalls insolventen Signa Prime Selection AG.

NDR-Beitrag