Mit dem DM-Titel soll die Hockey-Saison für ein DHC-Trio nicht vorbei sein: Die Youngsters Nolte, Stoffelsma und Strauss wollen sich in den Olympia-Kader spielen, Routinier Oruz freut die Entwicklung.
Zum dritten Mal innerhalb der letzten vier Jahre heißt der deutsche Feldhockey-Meister bei den Damen Düsseldorfer HC. Finalgegner war wie schon 2021 und 2022 der Mannheimer HC, diesmal siegten die Rheinländerinnen beim 2:1 (1:1) aber erstmals in der regulären Spielzeit. „Wir haben den Charaktertest bestanden und sind nach der verpassten Endrunde im letzten Jahr stark zurückgekommen“, sagte Kapitänin Selin Oruz, die am Sonntag zudem zur wertvollsten Spielerin des Final-Four in Bonn gewählt wurde.
„Wir haben uns über die gesamte Saison extrem gesteigert“, ergänzte Lisa Nolte, die ebenso wie Lilly Stoffelsma und Sara Strauss auf eine Nominierung für den Olympia-Kader in Paris hofft. Oruz, die schon 2016 in Rio Bronze gewann und zum Stammpersonal des Nationalteams zählt, sagte: „Die Drei haben sich toll entwickelt. Lilly hat ein Bomben-Halbfinale gespielt, das 2:0 eingeleitet und es dann selbst geschossen. Ich muss nicht viel sagen, die Mädels empfehlen sich selbst.“
Nolte hatte beim Olympia-Qualifikationsturnier in Indien den entscheidenden Penalty verwandelt und dem EM-Dritten somit erst das Ticket für Paris gesichert. Dennoch muss auch die Liga-Toptorjägerin um ihre Nominierung bangen. „Olympia ist das größte Event für jeden Sportler, da möchte ich natürlich dabei sein, aber die Entscheidung trifft der Bundestrainer“, sagte die 23-Jährige. Dem stimmt Stoffelsma zu: „Ich kann nur mein Bestes geben und dann schauen, was am Ende dabei rauskommt. Man versucht es auszublenden und sein Ding zu machen.“
Dass die Olympia-Nominierung dennoch in Bonn im Hinterkopf war, bestätigt Strauss: „Klar, ein Final-Four ist eine Riesenbühne mit vielen Zuschauern und einfach das größte deutsche Hockeyevent. Trotzdem galt jetzt der volle Fokus dem Vereinshockey.“ Mit Blick auf Paris ergänzte die 21-Jährige: „Ich bin eine Angreiferin und möchte meinen Platz da vorne erkämpfen. Ich habe nichts zu verlieren, weil ich noch so jung bin.“ Am 28. Mai trifft sich die DHB-Auswahl in Essen, dann geht es weiter zur FIH Pro League nach London.
Selin Oruz, deren Nicht-Berücksichtigung eine Riesen-Überraschung wäre, erläuterte: „Wir sind unfassbar froh, wenn mehr Mädels aus unserer Mannschaft den Weg zu Olympia finden oder den Sommer mit den Danas verbringen. Das hilft auch dem Club, denn jeder Lehrgang ist eine Bereicherung.“ Die 27-Jährige wird unabhängig von Paris noch bis zur Heim-EM 2025 weiterspielen. „Ich werde im Herbst voll ins Berufsleben einsteigen. Ich habe zwar Respekt vor dem Schichtdienst, bin es aber gewohnt Doppelbelastungen zu meistern und brauche das auch“, verriet die Kinderärztin.
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