Vor etwa zwei Monaten kam es im Hafen von Baltimore zu einem tragischen Unfall. Das gigantische Containerschiff „Dali“ krachte nach einem Stromausfall gegen einen Brückenpfeiler und riss Teile der Brücke ins Meer. Erst jetzt konnte das Schiff zum Anleger gebracht werden.
Knapp zwei Monate nach dem Einsturz einer vierspurigen Autobrücke im Hafen der US-Metropole Baltimore ist das Containerschiff, das den Unfall verursacht hat, wieder flott gemacht worden und hat langsam Kurs auf den Hafen genommen. Die „Dali“ hatte Ende März nach einem Stromausfall an Bord einen Stützpfeiler der Brücke gerammt und diese zum Einsturz gebracht. Dabei kamen sechs auf der Brücke eingesetzte Bauarbeiter ums Leben, der Verkehr im Hafen von Baltimore kam zum Erliegen. Das Schiff lag seither an dem Stützpfeiler fest.
Containerschiff „Dali“ wieder am Anleger
Mehrere Schlepper begleiteten die „Dali“ (IMO 9697428) am Montag auf ihrem vier Kilometer langen Weg vom Unfallort zum Anleger. Für die Strecke waren mindestens 21 Stunden eingeplant. Die Aktion begann um 6.00 Uhr Ortszeit. Einsatzkräfte manövrierten das Schiff aus dem Trümmerfeld, anschließend entfernte es sich langsam von der Einsturzstelle. Seit dem Unglück entfernten Einsatzkräfte im Umkreis der eingestürzten Brücke Hunderte Tonnen verbogenen Stahl. Auf Tracking-Webseiten sieht man, dass die „Dali“ inzwischen erfolgreich am Anleger angekommen ist.
Das Schiff bleibt für provisorische Reparaturen voraussichtlich mehrere Wochen im Hafen, anschließend soll es für eine gründliche Reparatur in eine Werft gebracht werden. Die US-Bundespolizei FBI hat zu den Umständen des Unfalls strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet. Die überwiegend aus Indern bestehende Besatzung durfte das Schiff seither nicht verlassen. Es wird erwartet, dass sie im Hafen von Bord gehen dürfen.