Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation haben am Pfingstsamstag den Flughafen München zeitweise lahmgelegt. Wie ein Flughafen-Sprecher sagte, drangen Aktivisten am frühen Morgen gegen fünf Uhr durch einen aufgeschnittenen Zaun auf das Flughafengelände vor und klebten sich auf einer Rollbahn fest. Der Flugbetrieb wurde vorübergehend eingestellt, dem Sprecher zufolge mussten elf Maschinen auf andere Flughäfen umgeleitet werden.
Seit 07.20 Uhr seien beide Start- und Landebahnen des Flughafens wieder freigegeben, der Flugbetrieb laufe wieder, sagte der Sprecher. Dennoch kam es zu zahlreichen Verspätungen, 61 Starts und Landungen mussten am ersten Tag der Pfingstferien annulliert werden. Der Sprecher ging davon aus, dass sich die Auswirkungen der Protestaktion noch den Tag über hinziehen werden.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) verurteilte die Aktion. „Das ist kein legitimer Protest, sondern ein gezielter Eingriff in den Flugverkehr“, erklärte er in Berlin. Flughäfen hätten aus guten Gründen Sicherheitsbereiche. „Wenn der Flugverkehr nicht sicher abläuft, werden Menschen gefährdet, große wirtschaftliche Schäden drohen, und tausende Reisende sitzen fest“, betonte der Minister.
„Wir brauchen dringend eine Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes, um solche Eingriffe künftig als Straftaten mit bis zu zwei Jahren Haft ahnden zu können“, forderte Wissing. Bislang werden derartige Aktionen rechtlich als Ordnungswidrigkeiten eingestuft.