34. Spieltag: VfB wird dank Guirassy-Show und Punkte-Rekord Vizemeister

Die Stuttgarter feiern gegen Gladbach noch mal ein rauschendes Fußball-Fest – und ziehen in der Tabelle an den Bayern vorbei. Der Torjäger trifft doppelt, die Fans freuen sich auf die Königsklasse.

Dank des einmal mehr herausragenden Torjägers Serhou Guirassy hat der VfB Stuttgart einen glänzenden Abschluss seiner Fabel-Saison und sogar noch die Vizemeisterschaft gefeiert. Die Schwaben gewannen gegen Borussia Mönchengladbach mit 4:0 (2:0) und schafften so noch einen weiteren Vereinsrekord. Nach zwei Fast-Abstiegen nacheinander holten die Stuttgarter diese Saison satte 73 Punkte – mehr als je zuvor in einer Spielzeit in der Fußball-Bundesliga.

Da der FC Bayern im Fernduell patzte und bei der TSG 1899 Hoffenheim mit 2:4 verlor, zog der VfB in der Tabelle noch an den Münchnern vorbei auf Platz zwei. Nach einem überragenden Jahr, das von der Abstiegsrelegation bis in die Champions League führte, winkt dem Team von Trainer Sebastian Hoeneß nun also auch noch die Teilnahme am Supercup. Voraussetzung dafür ist, dass Meister Bayer Leverkusen kommenden Samstag das DFB-Pokalfinale gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern gewinnt.

„Nach all der Scheiße geht’s auf die Reise – Stuttgart international“ stand auf einer großen Choreografie in der Fankurve. Und die VfB-Profis übertrugen die Euphorie von den Rängen direkt auf den Rasen. Guirassy erzielte nach einer herrlichen Hereingabe von Enzo Millot per Kopf die Führung (23. Minute). Kurz später hämmerte der Guineer einen Flachschuss aus der Drehung an den rechten Innenpfosten, von dort sprang der Ball zum 2:0 ins Netz (31.). Es waren die Liga-Tore 27 und 28 von Guirassy in dieser Saison. Das Interesse anderer Clubs an dem 28-Jährigen dürfte weiter steigen. Die weiteren Stuttgarter Treffer erzielten die eingewechselten Woo-yeong Jeong (75.) und Silas (83.).

Jamie Leweling (35.) und erneut Guirassy (43.) hätten schon in der sehr unterhaltsamen ersten Halbzeit beinahe erhöht für den VfB, trafen aber jeweils nur die Latte. Die Spielfreude war den Schwaben, von denen es fünf – Torwart Alexander Nübel, Kapitän Waldemar Anton, Außenverteidiger Maximilian Mittelstädt, Flügelspieler Chris Führich und Stürmer Deniz Undav – in den vorläufigen deutschen EM-Kader geschafft haben, anzumerken.

Die Gladbacher hatten ihre gefährlichste Szene vor der Pause in der 40. Minute. Erst scheiterte Julian Weigl mit einem strammen Schuss an VfB-Keeper Nübel, dann brachte auch Nathan Ngoumou die Kugel im Nachsetzen aus kurzer Distanz nicht im Tor unter.

Für die Borussia ging eine völlig verkorkste Saison mit gerade mal 34 Punkten zu Ende – weniger waren es zuletzt vor 15 Jahren (31). In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste, bei denen der formstarke Robin Hack angeschlagen fehlte, ihre Offensivbemühungen zwar noch mal kurz. Wirklich druckvoll agierten sie dabei aber nicht. Der VfB verwaltete das Ergebnis vor 60.000 Zuschauern zunächst – und schlug dann doch zweimal zu.

Eine gute Viertelstunde vor dem Ende traf Jeong per Flachschuss ins linke Eck zum 3:0, kurz später erhöhte Silas sogar noch auf 4:0. Als das Ergebnis aus dem Parallelspiel zwischen Hoffenheim und den Bayern die Runde machte, kochte die Stimmung endgültig über.