Die Zahl der Ermittlungsverfahren in Schleswig-Holstein ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Nun warnt der stellvertretende Generalstaatsanwalt Güntge vor einem Personalmangel in der Justiz.
Die Staatsanwaltschaften in Schleswig-Holstein stoßen nach Angaben des stellvertretenden Generalstaatsanwaltes Georg-Friedrich Güntge an ihre Belastungsgrenzen. Statistiken zeigten, dass in allen Dienstzweigen lediglich 75 Prozent des benötigten Personals zur Verfügung stünden, sagte er am Freitag bei der Vorstellung des Jahresberichts der Generalstaatsanwaltschaft in Schleswig. Güntge erwartet, dass die Belastungssituation im Jahr 2024 noch größer wird als im Vorjahr.
Alleine im Jahr 2023 seien bei den Staatsanwaltschaften im nördlichsten Bundesland 343.428 Ermittlungsverfahren registriert worden. Dies sei eine Zunahme um mehr als 24.000 Verfahren oder knapp 7,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2022. Damit bewegten sich die Staatsanwaltschaften laut Güntge auf dem höchsten Niveau seit 20 Jahren.
Das Problem des Personalmangels an den Staatsanwaltschaften sei schon bei der schwarz-grünen Landesregierung bekannt, erklärte Güntge. Auch das Justizministerium setze sich dafür ein, weitere Stellen zu schaffen, soweit es der Haushalt hergebe. Allerdings fehlten nicht nur bei den Anwaltschaften Fachkräfte.