Der Maßregelvollzug in Berlin ist immer wieder in den Schlagzeilen. Es fehlt an genügend Plätzen und an Personal. Nun wirft ein Todesfall Fragen auf.
Im Berliner Maßregelvollzug ist ein psychisch kranker Patient gestorben. Das bestätigte ein Sprecher der Senatsgesundheitsverwaltung am Freitagabend auf Anfrage. Zuvor hatte der RBB berichtet. Der Sprecher der Gesundheitsverwaltung machte zunächst keine weiteren Angaben. Die Polizei sei eingeschaltet und ermittele zu den Hintergründen, sagte der Sprecher. Nach dem Bericht der RBB-Abendschau ist der Patient bereits am Freitag vor einer Woche gestorben. Er habe sich in einem gesonderten Isolierraum befunden, wo eine Bewachung rund um die Uhr vorgesehen sei. Gleichwohl sei der Tod erst später festgestellt worden, hieß es in dem Bericht.
In den Maßregelvollzug kommen Straftäter, wenn ein Gericht sie als psychisch auffällig oder suchtkrank einstuft. In Berlin ist der Maßregelvollzug seit Jahren überbelegt. Beschäftigte und Verbände hatten zuletzt wiederholt Alarm geschlagen und erklärt, dass Patienten nicht ausreichend therapiert werden könnten und Mitarbeiter überlastet seien. Der ärztliche Leiter des Krankenhauses, Sven Reiners, hatte im April „aus Gewissensgründen“ gekündigt.