Britisches Königshaus: Königin Camilla will auf Pelz verzichten – trotzdem ist Tierschutzorganisation nicht ganz zufrieden

Das britische Königshaus hinterfragt nach und nach traditionelle Abläufe. Auch Königin Camilla machte sich Gedanken, ob das Kaufen von Pelz noch zeitgemäß ist und entschied sich dagegen. Dennoch verfolgt das Königreich hierbei keine einheitliche Linie.

Mühsam nährt sich das Eichhörnchen, und dank der Entscheidung von Königin Camilla dürfen ein paar mehr Tiere künftig am Leben bleiben. Die Mühlen des britischen Königshauses mahlen zwar recht langsam, aber es tut sich was bei dem Thema Tierschutz. 

Nachdem König Charles III. und Königin Camilla Anfang Mai die „Coronation Roll“, das offizielle Protokoll der Krönung, übergeben wurde, die erstmalig in der 700-jährigen Geschichte nicht auf Tierhaut geschrieben wurde, verkündet das Königshaus nur zwei Wochen später schon eine neue Änderung für den Tierschutz. Königin Camilla verkündete in dieser Woche: In Zukunft kauft sie keinen Pelz mehr!

Das bedeutet aber nicht, dass sie ihren Echtfell-Kleidungsbestand nun ausmistet und aus ihrem Kleiderschrank verbannt. Die Tierschutzorganisation Peta äußerte sich beglückt über die Entscheidung der Königin. In einer offiziellen Pressemitteilung teilten sie mit: „Peta stößt mit einem Glas erlesenen Weines auf Queen Camilla an. Sie ist eine wahre Königin, denn sie steht an der Seite von 95 Prozent aller Menschen in Großbritannien, die laut Umfragen tierischen Pelz ablehnen“, so Ingrid Newkirk, Gründerin und Vorsitzende von PETA. „Es ist nur recht und billig, dass die britische Monarchie auch die britischen Werte widerspiegelt und anerkennt, dass Pelz in unserer Gesellschaft keinen Platz hat. Die Stellungnahme von Queen Camilla macht einmal mehr deutlich, wie absurd und realitätsfremd das Vorgehen des britischen Verteidigungsministeriums ist, die Mützen der königlichen Garde aus echtem Bärenfell fertigen zu lassen.“

Lebensweisheiten der Queen 15.55

Königin Camilla macht es ihrer Schwiegermutter gleich

Mit der Entscheidung gegen Pelz tritt Königin Camilla in die Fußstapfen ihrer verstorbenen Schwiegermutter, Queen Elizabeth II., die sich 2019 gegen Pelz entschied. Doch die Tierschutzorganisation betont auch, dass weiterhin Luft nach oben besteht, wenn es um das britische Königshaus und den Tierschutz geht. In ihrer Stellungnahme zu den neuesten Veränderungen weisen sie noch mal auf das Problem mit den Bärenfellmützen hin und erklären die Tragweite. 

„Peta UK fordert seit 20 Jahren vom britischen Verteidigungsministerium ein Ende der Verwendung von echtem Bärenfell für Mützen der königlichen Gardesoldaten. Aufnahmen einer verdeckten Ermittlung von Peta USA in Kanada zeigen, wie Bären mit Ködern angelockt, erschossen, ausgeweidet und zerstückelt werden. Die Tiere leiden und sterben, damit ihre Felle verkauft und verarbeitet werden können – womöglich auch für die Mützen der königlichen Garde, die nichts weiter als einem zeremoniellen Zweck dienen.“ Aufnahmen zeigten, wie die Tiere mit einer Armbrust erschossen werden – eine Jagdmethode, die in Großbritannien seit 1981 aufgrund von Wildtierschutzgesetzen illegal ist. Viele Bären trügen mehrfache Schusswunden davon. „Immer wieder flüchten angeschossene Tiere und erleiden einen langsamen und qualvollen Tod durch Blutverlust, Infektionen, Hunger oder Dehydrierung“, heißt es bei der Tierschutzorganisation.

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Je Mütze soll mindestens ein Bär sein Leben lassen, so die Behauptung von PETA. Im Zeitraum von 2017 bis 2022 habe das britische Verteidigungsministerium insgesamt 498 Bärenfellmützen eingekauft.

Quellen:Tagesspiegel, Peta

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